Der feine
Unterschied

Schwarz-, Grün- oder Weißtee –
worin genau besteht der Unterschied?

Sowohl grüner als auch schwarzer Tee wird aus den Blättern der Camellia-sinensis-Pflanze hergestellt. Der Hauptunterschied zwischen den beiden ist, dass schwarzer Tee fermentiert wird und grüner Tee nicht.

Bei der Herstellung von schwarzem Tee werden die Blätter gerollt. Dadurch brechen die Zellwände auf und Sauerstoffmoleküle aus der Luft können sich an die Enzyme der Zellsäfte binden. So wird ein natürlicher Prozess in Gang gesetzt und die ursprünglich grünen Teeblätter wandeln sich zu schwarzem Tee. Danach wird der Tee bei etwa 85 Grad getrocknet. Zuletzt sind nur noch etwa 6 % seiner Feuchtigkeit erhalten und die Verwandlung ist vollkommen. Nach der Prozedur schmeckt der Tee kräftiger und es sind ätherische Öle entstanden, die für einen ganz anderen Geschmack sorgen.

Charakteristisch für die Herstellung grüner Tees ist wiederum die minimale Fermentation der Teeblätter. Daher werden die frisch gepflückten grünen Teeblätter stets – unabhängig von der Verarbeitungsmethode – innerhalb kürzester Zeit nach der Pflückung großer Hitze ausgesetzt, um das Welken bzw. die Fermentation des Tees zu unterbinden. Damit die in den Blättern vorhandenen Enzyme nicht oxidieren können, lässt man sie verdampfen. Ob nun die grünen Teeblätter nach der Ernte mit heißem Dampf in Trommeln minutenlang „gesteamt“ werden (japanische Methode) oder, wie in China üblich, in großen gusseisernen, fast 300 Grad heißen Pfannen für Sekunden großer Hitze ausgesetzt werden: Immer wird der natürliche Fermentationsprozess des Tees verhindert und der Tee bleibt grün.

Weißer Tee wiederum wird in einem Prozess ähnlich wie ein grüner Tee hergestellt. Der Tee wird kurz nach der Ernte erhitzt und getrocknet, um die Fermentation zu unterbrechen, so dass nur ein geringer Prozentsatz fermentierten Tees enthalten ist. Seinen Namen erhält weißer Tee von dem feinen hellen Flaum, der die Teeblätter dieser Sorten bedeckt. Der Begriff Fermentation ist streng genommen also nicht ganz richtig, vielmehr ist es die Oxidation. Dennoch hält sich der Begriff Fermentation bis heute in der traditionellen Teesprache.